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Mündliche Kommunikation brauchte ein aufnahmebereites Ohr, um eine ihrer vielen Funktionen zu vervollständigen, wobei sie gesellschaftliche Bindungen schuf und reproduzierte. Sie interessierte sich aber nicht für Wahrheit, wie wir sie verstehen. Existiert das Ohr, das die entsprechende Rolle bei diesem "anachronistischen" Weg der Informationsweitergabe spielt? Was geschieht mit den Sendern? Schweben sie in der Leere, wie losgelassene Luftballons?
Die Stimme, die in der Installation kaum gehört werden kann, stammt aus einer alten Familienaufnahme. Eine Frau erinnert sich an die Erzählung, die sie als Kind von ihrer eigene Mutter immer hörte. Zur Zeit der Aufzeichnung erzählte sie diese ihrer eigenen Tochter, meiner Mutter. Die Erzählung dreht sich um eine große Naturkatastrophe, die die Familie von ihrem Land vertrieb, und um das Überleben und die Veränderungen, die darauf folgten.
Ich bin nicht an den durch diese Erzählung übermittelten "Tatsachen" interessiert, auch nicht an den Einzelheiten der biographischen Angaben. Ich interessiere mich für die Art des "Erzählens", die durch dieses Material repräsentiert wird, für den Raum, den sie einimmt, oder das Vakuum, dem sie zugewiesen geworden ist.
Diese Arbeit blickt in die Lücken, es weist auf eine mögliche Restaurierung der Kommunikationskette hin und hinterfragt die Möglichkeit vom Videobildern als dem modernen Surrogat des Geschichtenerzählens. Das Bild auf dem großen Bildschirm ist ein Mund, der in Stille spricht, umgeben von einer Stadtlanschaft im Hintergrund. Die Lippen bewegen sich, aber sie sind nicht wirklich mit der Erzählung synchronisiert. Sprechen sie auch in die Leere des Raumes oder lassen sie die Stimme der Erzählung durch sie sprechen?
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Text: Dhara Rivera
Übersetzung, Foto:
Gerhard Haupt & Pat Binder,
Universes in Universe |
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