Pressekonferenz in
Berlin, 9. März 2005 |
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Erstmals in der 110jährigen Geschichte der Biennale von
Venedig sind zwei Personen für die künstlerische Leitung der
internationalen Ausstellung zuständig, und zum ersten Mal überhaupt
liegt diese in der Verantwortung von Frauen. Die beiden Spanierinnen
María de Corral und Rosa Martínez präsentieren zwei
eigenständige Ausstellungen, die sich ergänzen und Werke von
den 1970er Jahren bis in die Gegenwart zeigen, darunter neue, eigens
für diese Biennale geschaffene Arbeiten.
Für den Herbst 2005 konzipiert Robert Storr aus den USA ein internationales
Symposium über zeitgenössische Kunst. Er wird die künstlerische
Leitung der 52. Internationalen Kunstausstellung der Biennale von Venedig
im Jahr 2007 übernehmen.
Im März 2005 fanden in mehreren Metropolen Pressekonferenzen statt,
bei denen der Präsident der Biennale und die Kuratorinnen die Konzepte
erläuterten sowie die Künstlerliste und weitere Details bekanntgaben.
In Berlin, wo wir teilnahmen, hat uns einigermaßen überrascht,
dass María de Corral und Rosa Martínez die Erwartungen
auf Neues eher dämpften. Martínez, die im Arsenale Werke
von 49 Künstlern präsentiert, bedauerte, nicht mehr Zeit für
Recherchen gehabt zu haben. María de Corral konzipierte für
den italienischen Pavillon in den Giardini eine teils retrospektiv angelegte
Schau mit 42 Künstlern. Sie stellte von vornherein klar, dass es
ihr nicht um einen heutzutage viel bemühten Universalismus geht
und sie nicht beabsichtigt, möglichst viele Künstler aus sogenannten
peripheren Regionen einzubeziehen. Wie sie meinte, hätten Großausstellungen
der letzte Jahre (wie die Documenta11) belegt, dass die herausragenden
Leistungen der Kunst Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ohnehin von
in den westlichen Metropolen lebenden Künstlern stammen würden.
Hier scheint es wohl ein Problem der Perspektive zu geben, doch mehr
dazu auf unseren Seiten zu den jeweiligen Ausstellungen.
Der Umfang der beiden internationalen Ausstellungen der diesjährigen
Biennale ist gegenüber dem Vorjahr erheblich reduziert worden.
2003 waren in 10 Teilausstellungen an die 300 Künstler vertreten.
Während seit etlichen Jahren in der internationalen Kunstszene
über den Sinn von Biennalen diskutiert wird und vor allem nationale
Präsentionen in Frage gestellt werden, hat die Zahl der Länder
und Regionen, die in mit Venedig eigenen Pavillons oder Ausstellungen
vertreten sind, davon unbeeindruckt zu. Erstmals dabei sind in diesem
Jahr Afghanistan, Albanien, Marokko, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan
und Weißrussland.
Wie schon bei unseren Rundgängen durch die letzten beiden Biennalen
konzentrieren wir auch den diesjährigen Report wieder auf Künstler,
deren kulturelle Heimat Afrika, Asien und Lateinamerika ist, denn das
ist der Fokus unseres Projekts Universes in Universe - Welten der Kunst.
Über Neuigkeiten auf unseren Seiten zur 51. Biennale von Venedig
und in anderen Bereichen von Universes in Universe informieren wir Sie
gern durch unseren kostenlosen >> Newsletter.
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